Ensemble

Konzeption und Geschichte

Der Anfang in Innsbruck

Auf Anregung von René Jacobs und Sarah Wilson wurde im Jahr 2006 im Rahmen der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik der Innsbruck Festival Chorus ins Leben gerufen. 2007 beauftragte der Leiter der Festwochen den Dirigenten Frank Markowitsch, ein Akademiekonzept zu erarbeiten. Grundidee seines Konzepts war, dass in jeder Stimmgruppe ein Profi alsCoacharbeiten und die jungen Sängerinnen und Sänger zusammenführen sollte. Als Gesangslehrerin konnte die renommierte Mezzosopranistin Regina Jakobi gewonnen werden. Weiterhin entscheidend für die Qualität des Ensembles war ein umfangreiches Vorsingen, das an mehreren Tagen in Innsbruck und Berlin abgehalten wurde.

Einen ersten großen Erfolg feierte das Ensemble im Eröffnungskonzert der Festwochen 2008 unter Piers Maxim. René Jacobs entschloss sich, das Eröffnungskonzert im Jahr 2009 selbst zu dirigieren. Engagements über die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik hinaus, führten den Chor 2009 zum Festival Oude Muziek nach Utrecht und 2010 zum Rheingau Musik Festival nach Kloster Eberbach.

Nach Berlin

Im Herbst 2010 entschloss sich das Ensemble, nach Berlin umzuziehen. Unter dem neuen Namen Vokalakademie Berlin gestalteten die Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Frank Markowitsch im Januar 2011 das Eröffnungskonzert des neu gegründeten Chorfestivals Chor@Berlin im Radialsystem V. Aufgeführt wurde die Marienvesper von Alessandro Scarlatti. Alle Beteiligten wurden von Publikum und Presse enthusiastisch gefeiert.

Ausgehend von der ursprünglichen Idee des Stimmgruppencoachings hat der Chor seine musikalische Arbeitsweise weiterentwickelt. Neben dem individuellen Gesangsunterricht und den Tuttiproben kommt der eigenverantwortlichen und selbstständigen Probenarbeit der einzelnen Stimmgruppen eine große Bedeutung zu.

Anfang 2012 brachte die Vokalakademie Berlin die Marienvesper im Evangelischen Johannesstift in Berlin-Spandau erneut zur Aufführung. Ein Mitschnitt des Konzertes wurde von Deutschlandradio Kultur aufgezeichnet und ausgestrahlt. Die anschließende CD-Produktion des Stückes erschien im Mai 2012 bei Rondeau Production und wurde von der Presse begeistert aufgenommenWeitere Engagements im Jahr 2012 führten die Vokalakademie Berlin u.a. zum Musikfest Bremen und zum Klara Festival Brüssel, wo sie in Kooperation mit Le Cercle de l'Harmonie unter der Leitung von Jérémie Rhorer Mozarts Nozze di Figaro Paris mitgestaltete.

Im Jahr 2013 folgten - ebenfalls mit Le Cercle de l'Harmonie - ein umjubeltes Konzert von Beethovens Oratorium Christus am Ölberge beim Festival de St. Denis Paris sowie die Aufführung der Bach-Kantate "Aus der Tiefen rufe ich, Herr, zu Dir" (BWV 131) mit der Akademie für Alte Musik Berlin.

Im März 2014 brachte die Vokalakademie mit dem Chor des Jungen Ensembles Berlin und dem Konzerthausorchester Berlin in Zusammenarbeit mit der Defiant Requiem Foundation das Defiant Requiem zur Aufführung, eine mit Sprechern und Filmsequenzen angereicherte Fassung des Verdi-Requiems. Im Oktober 2014 folgte eine erneute Aufführung von Scarlattis Marienvesper im Rahmen eines internationalen und interdisziplinären Symposiums zu den Offiziumsvertonungen Alessandro Scarlattis an der Universität der Künste Berlin. Dabei führte das Ensemble auch einen Dirigierworkshop für UdK-Studenten unter der Leitung von Frank Markowitsch durch.